DIE GRÖSSTE FRIEDLICHE REVOLUTION DER GESCHICHTE

Michail Gorbatschow hatte die Museumsgründung anläßlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls am Checkpoint Charlie im November 2014 in Berlin angekündigt. Ein Teil des Museums ist ihm gewidmet, da er als Auslöser und Garant des Wandels und einer friedlichen Revolution gilt.

Zu den Beratern der Ausstellung zählen neben Prof. Dr. Guido Knopp die Dokumentarfilmer Jürgen und Daniel Ast sowie der verstorbene Doyen der deutschen Geschichtsforschung, Dr. Gerhard Ritter. Ein besonderer Dank gilt auch dem Unterstützer und Mitbegründer Kai Rixrath.

Die Ausstellung zeigt vom Ende des 2. Weltkrieges über die deutsche Teilung und Ulbrichts Aussage „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, warum und wie die Mauer gebaut wurde – und wie Deutsche in Ost und West darunter litten; teils veranschaulicht mit Betonmischern, Stacheldraht und den ersten Mauerelementen. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen Zeitzeugeninterviews, u.a. von Anwohnern der Bernauer Straße (die in wenigen Stunden ihre Wohnungen räumen mußten) bis hin zu Menschen, die im Grenzregime gedient hatten, Anwohner vertrieben und auf Mauerflüchtlinge schossen. Das Museum erzählt, wie die Mauer das Leben der Menschen veränderte.

Neben den historischen Fakten und der spannenden Darstellung der Ereignisse werden auch Blicke hinter die Kulissen und auf das menschliche Handeln geworfen, beispielsweise auf die rege Pendeldiplomatie des damaligen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher im Sommer 1989, der nach seinem zweiten Herzinfarkt aus dem Dienst genommen werden sollte, dann aber entgegen ärztlicher Anweisung mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Geheimgesprächen mit Ungarns Ministerpräsident Miklos Nemeth und Außenminister Horn auf Schloss Gymnich die Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ in Ungarn am 11. September 1989 einleitete.

Welche Bedeutung die menschliche Komponente in der Weltpolitik hat, verdeutlicht in der Ausstellung ein Defibrillator, den Genscher und seine Ärzte stets mit sich führten, falls sein Herz wieder stehen bleiben würde. Oder auch wie der deutsche Außenminister die Befreiung der Prager Botschaftsflüchtlinge anläßlich der UNO-Generalversammlung durchsetzte und dabei einen New Yorker Streifenwagen kaperte, weil sein Fahrdienst nicht vor Ort war: Dies war die letzte Chance, seinen russischen Amtskollegen Schewardnadse zu erreichen und nach zweimaliger Ablehnung ihn doch noch zu überzeugen, grünes Licht in Prag zu geben.

Wie Genscher seine Gesprächspartner zur Lösung mit „den Zügen in die Freiheit“ sowie einem emotionalen Hinweis auf die notleidenden Kleinkinder in der Prager Botschaft überredete, während die Prager Botschaft kurz vor dem Kollaps stand, ist gleichermaßen ein Politthriller wie ein Meisterstück der Diplomatie, welches man in der Ausstellung spannend miterleben kann.

Das Museum gedenkt auch der Toten, die zwischen dem 13. August 1961 und dem 9. November 1989 an der Mauer starben. Auf einem Balkon mit Blick auf die Spree wird über das Schicksal der Kinder berichtet, die an dieser Stelle, unweit der heutigen „East Side Gallery“, im Fluss ertranken.

Die Initiatoren haben in den vergangenen Jahren mit vielen wichtigen Zeitzeugen gesprochen – neben Bürgern, Künstlern und Bürgerrechtlern auch mit politischen Entscheidungsträgern wie, allen voran, Hans-Dietrich Genscher, James Baker, Miklos Nemeth und Michail Gorbatschow. Sie trafen auch auf Helmut Kohl, der als „Kanzler der Einheit“ ebenso gewürdigt wird wie Willy Brandt als „Kanzler der Herzen“, der die Entspannungspolitik und Aussöhnung mit Deutschlands Nachbarn maßgeblich befördert hatte.

Die Geschichte der Kunst an der East Side Gallery wird ebenso gewürdigt wie die künstlerische Auseinandersetzung mit der Mauer, etwa durch Künstler wie Keith Haring, Roger Waters` „The Wall“, Scorpions „Wind of Change“ oder einem Mauererlebnis von Leonardo DiCaprio, der die Mauer 1988 mit seiner deutschen Großmutter besuchte – und in einem humorvoll inszenierten Foto versuchte, die Mauer umzustoßen. Als exklusiver Technologiepartner unterstützt ViewSonic die umfangreiche Ausstellung an der East Side Gallery mit über 100 Projektoren, interaktiven Displays, WiFi-Videoübertragung sowie groß- und kleinformatigen Displays.

Der Mauerfall war die größte, friedliche Revolution der Weltgeschichte. In den kommenden Jahren wird sich das Museum intensiv mit der Geschichte des Mauerfalls auseinandersetzen; ein kleiner Teil der Eintrittsgelder kommt daher der historischen Forschung zugute.

WILLKOMMEN

Das The Wall Museum liegt direkt an der East Side Gallery im früheren Mühlenspeicher in der Mühlenstr. 78-80, Berlin-Friedrichshain. Sie erreichen uns bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Auto. Die nächstgelegenen S- und U-Bahnstation ist die Warschauer Straße sowie der U-Bahnhof Schlesisches Tor. An der Mühlenstraße gibt es nur begrenzte Parkmöglichkeiten.

THE WALL MUSEUM AT EAST SIDE GALLERY
Mühlenstr. 78-80
D-10243 Berlin

Tel: +49 (0)30-94512900
Fax: +49 (0)30-204567 – 51

ÖFFNUNGSZEITEN

Täglich, 10 – 19 Uhr

EINTRITTSPREISE

Schüler/ Studenten: 6,50 EUR
Erwachsene: 12,50€
Gruppen ab 10 Personen: 9,50 EUR
Kinder bis 7 Jahre: Eintritt frei

Reduzierte Preise beim Kauf von Online-Ticket.

FAHRVERBINDUNGEN ÖPNV

S- und U-Bahn Warschauer Str.
U-Bahn Schlesisches Tor

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